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Klinikverbund

Essay by   •  December 18, 2010  •  1,557 Words (7 Pages)  •  983 Views

Essay Preview: Klinikverbund

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Unfallchirurgisch-orthopÐ'discher Klinikverbund:

Ein mцgliches Modell zur Zukunftssicherung des Faches?

Dietmar Pennig

1. Vorsitzender

Verband Leitender Unfallchirurgen e.V.

Chefarzt, Klinik fÑŒr Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

St. Vinzenz-Hospital Kцln

Merheimer Str. 221-223

50733 Kцln

E-mail: dpennig.stvh@clinet.de

Daniel Frank

Verband Leitender OrthopÐ'den e.V.

Chefarzt, OrthopÐ'dische Klinik

Remigius-Krankenhaus Opladen

An St. Remigius 26

51379 Leverkusen

E-mail: orthopaedie@remigius.de

Nach einem Vortrag gehalten auf der 171. Jahrestagung Niederrheinisch-WestfÐ'lischer Chirurgen am 17. September 2004 in Kцln

Die Umsetzung der vom BundesÐ'rztetag 2003 verabschiedeten neuen Weiterbildungsordnung hat unweigerlich zu strukturellen VerÐ'nderungen im Schwerpunkt Unfallchirurgie und im Gebiet OrthopÐ'die zu fÑŒhren. Die GrцЯe und Vielschichtigkeit des nunmehr gemeinsamen Gebietes „OrthopÐ'die und Unfallchirurgie" oder „Unfallchirurgie und OrthopÐ'die" setzt voraus, dass Modelle geschaffen werden, die die Weiterbildung sowohl in der Breite als auch im Tiefgang entsprechend widerspiegeln. Der Gefahr des Verlustes von Sachkompetenz muЯ aktiv begegnet werden.

Der folgende Artikel beschreibt das Konzept eines orthopÐ'disch-unfallchirurgischen Weiterbildungsverbundes in Kцln, Leverkusen und Umgebung.

Problemfelder in OrthopÐ'die und Unfallchirurgie bis zum Jahre 2004

In der Vergangenheit war durch die ÑŒberlappenden TÐ'tigkeitsfelder von OrthopÐ'die und Unfallchirurgie mit unterschiedlicher Ausrichtung am Bewegungsapparat sowohl eine Koexistenz der beiden FÐ'cher, teilweise aber auch ein gewisser „Kannibalismus" zu beobachten. Die Klinikstrukturen sahen regelhaft vor, dass unfallchirurgische Schwerpunktabteilungen gemeinsam mit Allgemein- und Viszeralchirurgie und gelegentlich mit einer Neurochirurgie an einem Standort vereinigt waren. OrthopÐ'dische Kliniken hingegen waren oftmals als Stiftung isoliert von GroЯkliniken historisch gewachsen. Der wesentliche Unterschied in den TÐ'tigkeitsmerkmalen zwischen den beiden FÐ'chern war und ist in der Notfallausrichtung der Unfallchirurgie und in der elektiven Orientierung der OrthopÐ'die zu sehen. Damit verbunden waren und sind Unterschiede in der Arbeitsbelastung der Ð'rztlichen Mitarbeiter zu beobachten, insbesondere Arbeitszeitspitzen in der Notfallversorgung sind hierfÑŒr verantwortlich zu machen.

Die Niederlassungsmцglichkeit fÑŒr den Arzt fÑŒr OrthopÐ'die war in der Regel attraktiver als in der Unfallchirurgie.

Ausbildung und berufliche Perspektive gehen direkt mit der Mцglichkeit des Verbleibs an Kliniken bzw. der mцglichen Niederlassung einher. Hinsichtlich der akademischen ReprÐ'sentanz war und ist die OrthopÐ'die besser gestellt als die Unfallchirurgie, welches sich in der grцЯeren Anzahl von LehrstÑŒhlen dokumentiert.

Problemfelder in OrthopÐ'die und Unfallchirurgie ab 2005

Ausgelцst durch die im Jahre 2003 verabschiedete Musterweiterbildungsordnung haben einige Kliniken, im wesentlich induziert durch die Verwaltungen, die Fusion von orthopÐ'dischen und unfallchirurgischen Abteilungen und Kliniken herbeigefÑŒhrt. Die Abdeckung der klinischen Belange einer solchen Einheit durch geeignete Stelleninhaber stand hierbei nicht im Focus der Ьberlegungen, ausschlieЯlich monetÐ're Aspekte waren fÑŒhrend. In EinzelfÐ'llen hat es bereits Ausschreibungen fÑŒr leitende Positionen im gemeinsamen Fach gegeben, obwohl zu diesem Zeitpunkt die neue Weiterbildungsordnung von keinem mцglichen Bewerber hatte absolviert sein kцnnen.

Zu befÑŒrchten steht ein Wegfall von Abteilungen auf orthopÐ'discher und unfallchirurgischer Seite, ein Faktum, das angesichts der zunehmenden Alterung der Bevцlkerung und der damit verbundenen chronischen und akuten SchÐ'den am Bewegungsapparat ein fatales Signal darstellt. Allein die Zunahme von hÑŒftgelenksnahen BrÑŒchen in den nÐ'chsten 20 Jahren wird einen erhцhten Bettenbedarf und eine entsprechende OperationskapazitÐ't auf diesem Sektor erforderlich machen.

Durch die neue Weiterbildungsordnung wird es zu einer VerÐ'nderung im Umfang der WeiterbildungsermÐ'chtigung durch die leitenden Ð"rzte kommen. Die Breite des Gebietes wird es kaum zulassen, dass die einzelne Klinik sowohl im neuen Gebiet OrthopÐ'die und Unfallchirurgie als auch in den Schwerpunkten ‚spezielle orthopÐ'dische Chirurgie' und ‚spezielle Unfallchirurgie' voll umfÐ'nglich ausbilden kann. Ein weiterer Aspekt stellt die in einigen unfallchirurgischen und auch in orthopÐ'dischen Kliniken vorhandene WeiterbildungsermÐ'chtigung im Bereich Handchirurgie - mit drei Jahren Weiterbildungszeit aufwendig - dar.

Die von den KostentrÐ'gern angestrebte Lizenzierung und Kontingentierung wird dazu zwingen, Kooperationen ÑŒber Stadt- und Landesgrenzen hinaus einzugehen. Problemfelder wie managed care, BehandlungsvertrÐ'ge im Sinne von WerksvertrÐ'gen, integrierte Versorgung und desease management lassen nur erahnen, welche vielschichtigen Probleme auf das gemeinsame Gebiet zukommen werden.

Die Zahl der Absolventen des Medizinstudiums nimmt in den letzten Jahren stetig ab, immer weniger Mediziner treten eine Ausbildung in den Kliniken an. Des weiteren stellt sich die Frage, in welche Bereiche sich interessante Bewerber am Ende ihres Medizinstudiums bewegen werden. Die in letzter Zeit an IntensitÐ't zunehmende Diskussion um die relative UnattraktivitÐ't operativer FÐ'cher aufgrund der hohen Arbeitsbelastung lÐ'sst nicht erkennen, dass wir

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