Beziehung Zwischen Deutschland Und England
Essay by 24 • November 18, 2010 • 665 Words (3 Pages) • 1,565 Views
England ein Land voller Traditionen
Trotz allen Beharrens auf liebgewonnenen Traditionen, die manchmal in unseren Augen etwas skurril anmuten - zum Beispiel, dass der Speaker of the House of Commons, der PrÐ'sident des britischen Unterhauses, vor jeder Parlamentssitzung mit einer Handvoll seiner Mitarbeiter im Gleichschritt im ParlamentsgebÐ'ude einen ganz bestimmten, festgelegten Weg nehmen muss, um zu seinem Arbeitsplatz zu kommen, und dass sein Kommen dabei jedes Mal umstÐ'ndlich angekÑŒndigt wird, wo doch jeder weiЯ, wann morgens die Plenarsitzung beginnt - also obwohl Tradition immer noch hoch im Kurs steht: GroЯbritannien ist sehr viel moderner als frÑŒher. Eine neue Generation hat in allen Bereichen, von der Politik ÑŒber die Wirtschaft bis zur Publizistik, den Stab ÑŒbernommen. Das ist unverkennbar. Und das hat natÑŒrlich auch Auswirkungen auf das deutsch-britische VerhÐ'ltnis. Schon vor ÑŒber hundert Jahren schrieb Lord Salisbury an Bismarck: "Zwischen keinen zwei LÐ'ndern sollte die VerstÐ'ndigung so gut sein wie zwischen den unsrigen". Und tatsÐ'chlich: Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Vereinigten Kцnigreich sind nun schon ÑŒber mehreren Generationen hinweg stabil gut. Es gibt einen regen Austausch zwischen den Regierungschefs, aber auch auf den niedrigeren Regierungsebenen und zwischen den Parlamenten. Und wie eng unsere Gesellschaften gerade im Bereich der Wirtschaft miteinander verbunden sind, braucht man sicher nicht besonders hervorzuheben. Deutschland ist nach den USA fÑŒr GroЯbritannien der wichtigste Handelspartner, und bei uns kommt GroЯbritannien nach Frankreich und den USA auch gleich an dritter Stelle. Es findet also auch hier ein reger Austausch statt. Und dennoch drÐ'ngt sich, trotz der guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen, oft der Eindruck auf, dass Deutschland und GroЯbritannien im Grunde ferne Nachbarn sind. Zurecht ist von einem gescheiten Beobachter gesagt worden, dass es eine "Illusion der Vertrautheit" in unseren Beziehungen gebe. Hier spielt der Generationswechsel eine Rolle, aber keineswegs nur eine positive. So paradox es klingen mag im Zeichen von Internet und weltweiter Kommunikation: Die GrÑŒndergenerationen seit Beginn der 50er Jahre wussten in mancherlei Hinsicht wahrscheinlich mehr voneinander als die heutige Generation. So geht die Zahl der jungen Menschen, die in GroЯbritannien Deutsch lernen - wie insgesamt die Zahl derer, die eine Fremdsprache lernen - seit Jahren immer mehr zurÑŒck. Inzwischen legen nur noch etwa 1 % der OberschÑŒler eine ihrer A-Level PrÑŒfungen - in etwa mit unserem Abitur vergleichbar - im Fach Deutsch ab. Entsprechend wenige studieren anschlieЯend Deutsch, und entsprechend ist auch auf britischer Seite das ohnehin eher bescheidene Interesse an SchÑŒleraustauschprogrammen
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