Hermeneutik Und Empirie
Essay by 24 • November 1, 2010 • 639 Words (3 Pages) • 1,172 Views
Hans Schmitt
Wissenschaftstheorie
Die Wissenschaftstheorie ist ein Bereich der Philosophie, der sich mit der Wissenschaft und ihrer Arbeitsweise beschÐ'ftigt. Wesentlich bei der nÐ'heren Bestimmung einer Wissenschaft ist die Frage nach ihrem Gegenstand, dem Materialobjekt, sowie nach ihrer methodischen Vorgangsweise, dem Formalobjekt.
Aufgrund ihres je spezifischen Zugangs zur Wirklichkeit haftet jeder Wissenschaft eine gewisse methodische Reduktion an. Wird diese fÑŒr das jeweilige Forschungsziel notwendige Einseitigkeit der Perspektive ÑŒbersehen und setzt sich eine Einzelwissenschaft absolut, indem sie Teilaspekte fÑŒr das Ganze ausgibt, so gerÐ't sie unter Ideologieverdacht.
Einige Kernfragen:
1. Wie kommt Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen?
2. Welchen Status haben wissenschaftliche Erkenntnisse?
3. Mit welchen Kriterien kann man Wissenschaft von anderen Bereichen (z.B. der Metaphysik) abgrenzen?
Auf diese Fragen geben verschiedene Philosophen verschiedene Antworten.
Am allgemeinsten akzeptiert - vor allem im Bereich der Naturwissenschaft - sind derzeit vermutlich die Antworten von Karl Popper (Position Kritischer Rationalismus):
1. Durch die Erzeugung und Ьberprьfung von Hypothesen.
2. Erkenntnisse bzw. Theorien behalten den Charakter von Hypothesen. Man muss jederzeit damit rechnen, dass eine Lehrmeinung durch neue Experimente widerlegt wird und neue oder adaptierte Theorien notwendig werden.
3. Wissenschaft macht Prognosen, die ÑŒberprÑŒfbar und damit im Prinzip falsifizierbar sind.
Alternative Antworten wÐ'ren z.B.:
1. Durch Induktion auf Grund fortlaufender Experimente und Beobachtungen.
2. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind Wahrheit (Ьbereinstimmung mit der RealitÐ't).
3. Auf Grund der Beweisbarkeit.
Empirie
Empirie (von griech.: empereia = Erfahrung) ist im eigentlichen Sinne nur wissenschaftlich, d. h. auf methodischem Weg (Induktion und Analogie sowie durch absichtlich angestellte Beobachtungen und Versuche), gewonnene Erfahrung.
Dieselbe ist Ð'uЯere oder innere, je nachdem die Erfahrung selbst aus sinnlicher Wahrnehmung oder Beobachtung unseres inneren Lebens beruht. Eine einzelne sinnliche Wahrnehmung ist noch keine Erfahrung zu nennen; wenigstens gehцren mehrere Erfahrungen dazu, um eine relative Gewissheit zu erlangen. Auch bietet sich die Erfahrung oft nicht von selbst, sondern muss gesucht und hervorgerufen werden durch Experimente. Dies gilt nicht nur von der Ð'uЯern Erfahrung, sondern auch von der innern, bei der noch die eigentÑŒmliche Schwierigkeit hinzutritt, dass das beobachtende Subjekt zugleich das beobachtete Objekt ist, oder dass sich das Ich sich selbst gegenÑŒberstellen und sich als Nicht-Ich betrachten muss.
Die Empirie spielt nicht nur in den eigentlichen empirischen (Erfahrungs-) Wissenschaften, insbesondere in der Naturwissenschaft und Medizin, sondern auch in der Philosophie eine Rolle. So gewiss es aber ist, dass Erfahrung, wie Kant lehrt, die Grundlage der ganzen theoretischen Philosophie bildet, ebenso gewiss kann durch bloЯe Erfahrung eine rein philosophische Erkenntnis nicht geschaffen werden. Erfahrungen, noch so sehr gehÐ'uft, aus allen Teilen der Welt und aus allen Zeiten zusammengerafft, bilden doch immer nur eine Masse von Einzelheiten, welcher jene Ordnung und hцhere Einheit abgeht, ohne welche ÑŒberhaupt keine wissenschaftliche, geschweige eine philosophische Erkenntnis denkbar
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